Erfahren Sie, wie Myra digitale Souveränität und Cyberresilienz vereint.
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Wo landen meine Daten?
Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine Großveranstaltung wie ein Konzert. In einer Tasche haben Sie Ihre persönlichen Dinge dabei – sicher verstaut und vor neugierigen Blicken geschützt. Bei der Einlasskontrolle müssen Sie die Tasche öffnen und den Inhalt zeigen. Die Security kann alles einsehen und auf mögliche Gefahren überprüfen, bevor Sie hineingehen dürfen.
Genauso verhält es sich mit Ihren Daten im Internet: Sie werden in der Regel verschlüsselt übermittelt und sind somit vor unberechtigtem Zugriff geschützt. Aber an einem bestimmten Punkt – etwa bei einem Content Delivery Network (CDN) – werden Ihre Daten entschlüsselt und liegen offen, bevor sie weitergeleitet werden.
Denn um Angriffe im verschlüsselten Datenverkehr aufzuspüren und abzuwehren, müssen Schutzsysteme die Verschlüsselung kurzzeitig aufbrechen. Diesen Vorgang nennt man TLS-Terminierung und er ist vergleichbar mit einer Taschenkontrolle.
Der Vorteil: Diese Kontrolle verbessert die Gefahrenabwehr. Das Risiko: Wer die Kontrolle durchführt, hat vollen Zugriff auf den Inhalt Ihrer Tasche oder Ihrer Daten – und falls dieser Kontrolleur außereuropäischem Recht unterliegt, können Ihre Daten bei Behörden außerhalb der EU landen.
Fakt ist: Sobald ein Unternehmen oder eine Behörde Cloud- oder CDN-Services eines nicht-europäischen Anbieters einsetzt, besteht das latente Risiko, dass ausländische Behörden – unter Umgehung des EU-Datenschutzes – auf Ihre Daten zugreifen. Besonders kritisch ist das überall dort, wo sensible Informationen verarbeitet werden.
Die folgenden Beispiele zeigen: Unabhängig vom Sektor erhöht jede Auslagerung der Webseiten-Auslieferung und Datenverarbeitung auf nicht-europäische Infrastruktur das Risiko von Zugriffen außereuropäischer Behörden auf Ihre Daten – auch, wenn die Server in der EU stehen. Staaten mit schwachem Rechtsschutz könnten Ihre Daten auswerten, um Sie gezielt zu überwachen, zu diskriminieren oder politisch zu verfolgen.
Viele Banken, Versicherungen, Gesundheitseinrichtungen und selbst öffentliche Stellen beziehen IT-Dienste von internationalen Anbietern – darunter viele Unternehmen aus den USA. Sobald Ihre Daten bei einem US-Dienstleister verarbeitet werden, können Überwachungsbehörden in den USA darauf zugreifen – selbst wenn die Daten in einem europäischen Rechenzentrum gespeichert sind! Möchten Sie, dass Ihre Daten an US-Behörden weitergegeben werden?
Gesetze mit weitreichenden Folgen für Ihre Daten
Regelt die Herausgabe elektronischer Daten durch US-Unternehmen für Strafverfolgungszwecke, auch wenn die Daten außerhalb der USA gespeichert sind. Dies betrifft alle Anbieter mit Hauptsitz in den USA.
Erlaubt US-Geheimdiensten, Daten von Nicht-US-Bürgern bei US-Dienstleistern einzusehen, auch wenn sich die Daten innerhalb der EU befinden – und zwar massenhaft, ohne richterlichen Beschluss.
Ursprünglich zur Terrorabwehr nach 9/11 erlassen; ermöglicht der PATRIOT Act eine massenhafte Sammlung von Telefon- und Internetdaten sowie den Zugriff auf Geschäftsdaten durch US-Behörden.