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Was ist ein Managed Security Services Provider (MSSP)?
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Mit der zunehmender Komplexität und Häufigkeit von Cyberangriffen nimmt auch der Umfang von verwalteten Schutzdiensten zu, welche die neuen Angriffsvektoren adressieren. In diesem Abschnitt lernen Sie eine Auswahl der verbreitetsten Arten von MSS kennen:
Netzwerksicherheit umfasst den Schutz der IT-Infrastruktur :
Firewall-Management und Überwachung
Scrubbing-Systeme gegen DDoS-Angriffe
Intrusion Prevention Systems (IPS)
Netzwerk-Monitoring rund um die Uhr
Application Security Services schützen Webanwendungen und APIs :
API-Sicherheit und Schutz vor Datenbank-Angriffen
Schutz vor Cross-Site-Scripting und SQL-Injection
Bot-Management für E-Commerce-Plattformen
Endpunktsicherheit sichert alle Geräte im Netzwerk :
Antivirus- und Anti-Malware-Schutz
Endpoint Detection and Response (EDR)
Mobile Device Management (MDM)
Patch Management für alle Endgeräte
Cloud-Sicherheit für hybride und Multi-Cloud-Umgebungen :
Konfigurationsmanagement für Cloud-Services
Identity and Access Management (IAM)
Cloud Workload Protection
Compliance-Überwachung in der Cloud
MDR-Services kombinieren Technologie mit menschlicher Expertise :
24/7-Überwachung durch Sicherheitsexperten
Proaktive Threat Hunting
Incident Response und Forensik
Kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitslage
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Durch die Auslagerung ihrer IT-Sicherheitsfunktionen an MSSPs können Unternehmen erhebliche Kosten einsparen, da sie nicht in den Aufbau und die Wartung eigener SOCs investieren müssen. Dies ermöglicht der IT-Abteilung, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und gleichzeitig die Komplexität der Cybersecurity zu bewältigen. Durch Skaleneffekte und hochgradige Spezialisierung können MSSPs hochwertige Sicherheitsdienste zu Kosten liefern, die im Inhouse-Betrieb nicht realisierbar wären.
Die Informationssicherheitsanforderungen von Organisationen ändern sich dynamisch. Neue Clients und Apps werden implementiert, Legacy-Lösungen ausgemustert und die Zahlen von Kunden, Partnern und angeschlossenen Dienstleistern variieren ebenfalls ständig. MSS lassen sich unkompliziert und schnell an neue Anforderungen anpassen und bei Bedarf hochskalieren.
Für MSSPs zählt die Absicherung von Systemen und Netzwerken zum Tagesgeschäft – Schutzdienstleister können sich fokussiert dem Bereich der Cybersicherheit widmen, während dies für Organisationen aus anderen Sektoren nur am Rand möglich ist. Daher verfügen MSSPs in der Regel über tiefes IT-Security-Know-how sowie über die notwenigen Tools und die Hardware, um Kundensysteme effizient vor Angriffen zu schützen. Als Ausdruck dieser Expertise gelten unter anderem gängige Zertifizierungen und Audits wie BSI ISO 27001 auf Basis von IT-Grundschutz oder BSI C5. Auch durch regelmäßiges Pentesting können MSSPs ihre Kompetenzen unter Beweis stellen.
MSSPs können Unternehmen dabei helfen, geltende Regulatorik- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Spezialisierte Dienstleister verfügen über die erforderliche Branchenerfahrung, Nachweise für Zertifizierungen und Audits, um gesetzliche Anforderungen zeiteffizient zu erfüllen.
Die Schutzdienste von MSSPs lassen sich meist ohne zusätzliche Software oder Hardware einführen. Auch Konfiguration, Betrieb und Wartung übernehmen die Dienstleister. Dies verkürzt die Bereitstellungszeit im Vergleich zur Inhouse-Lösung erheblich – insbesondere vor dem Hintergrund eines anhaltenden IT-Fachkräftemangels.
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Datenschutz und Vertraulichkeit
Bei der Nutzung von Managed Security Services müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Daten geschützt und vertraulich behandelt werden. Vor allem Sicherheitsdienste, die Daten im Klartext analysieren und verarbeiten, sind vor dem Hintergrund der Datenschutz-Grundverordnung DSGVO genau zu prüfen. Meist ist der Einsatz von Anbietern aus dem Europäischem Wirtschaftsraum (EWR) aus Sicht der DSGVO-Compliance zu präferieren, da hier kein Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission für die Verarbeitung der Daten erforderlich ist – in der Vergangenheit wurde etwa der Angemessenheitsbeschluss für die Übertragung von Daten in die USA wiederholt durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) aufgehoben.
Vendor Lock-in
Ein Vendor Lock-in beschreibt den Effekt, wenn Provider einen Dienst anbieten, der nur innerhalb des eigenen Ökosystems zuverlässig funktioniert, beim Wechsel auf andere Anbieter jedoch Probleme bereitet. Durch Unterstützung von quelloffenen Standards statt proprietärer Lösungen lassen sich solche Effekte verhindern.
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Die richtige Wahl eines MSSP ist entscheidend für die IT-Sicherheit. Verschiedene Kriterien sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden. Diese stellen sicher, dass der Anbieter spezifischen Anforderungen gerecht wird.
Wichtige Auswahlkriterien
Fachliche Qualifikationen:
Umfangreiche Erfahrung und Expertise in IT-Sicherheit
Zertifizierungen wie ISO 27001 oder BSI C5
Branchenspezifisches Fachwissen und Referenzen
Kenntnisse zu aktuellen Bedrohungsszenarien
Nachgewiesene Kompetenz durch Pentesting
Betriebliche Anforderungen:
Fähigkeit, spezifische Sicherheitsziele zu erreichen
Gute Kommunikation und Zusammenarbeit
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Transparente Prozesse und Berichterstattung
Verfügbarkeit von Support rund um die Uhr
Wirtschaftliche Faktoren:
Transparente und vorhersehbare Preisgestaltung
Angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis
Flexible Vertragsmodelle ohne lange Bindung
Skalierbare Lösungen für zukünftiges Wachstum
Keine versteckten Kosten oder Gebühren
Evaluierungsprozess
Unternehmen sollten eine strukturierte Bewertung durchführen. Eine Checkliste hilft bei der systematischen Evaluation.
Schritte zur Anbieterauswahl:
Erstellung einer Liste potenzieller Anbieter
Einholung von Sicherheitsassessments
Prüfung von Referenzen und Kundenfeedback
Durchführung von Proof of Concepts (PoC)
Vergleich der Service Level Agreements
Bewertung der angebotenen Technologien
Prüfung der Compliance-Unterstützung
Die Entscheidung für einen Anbieter für Managed IT Security oder Managed Network Security ist oft eine strategische Wahl, um die Anforderungen im Bereich Cybersicherheit zu erfüllen. Aufgrund steigender Komplexität und einer dynamischen Bedrohungslage ist es für immer mehr Organisationen schwierig, ein effektives Sicherheitsprogramm inhouse aufzubauen und zu unterhalten. Mittels Managed IT Security erhalten diese Organisationen Zugriff auf spezialisierte Sicherheitsexperten und Schutztechnologien nach dem Stand der Technik.